20.2 JDBC: der Zugriff auf Datenbanken über Java
JDBC ist die inoffizielle Abkürzung für Java Database Connectivity und bezeichnet einen Satz von Klassen und Methoden, um relationale Datenbanksysteme von Java zu nutzen. Das JDBC-Projekt wurde 1996 gestartet und die Spezifikation im Juni 1996 festgelegt. Die Klassen sind ab dem JDK 1.1 im Core-Paket integriert. Mit der JDBC-API und den JDBC-Treibern wird eine wirksame Abstraktion von Datenbanken erreicht, so dass durch die einheitliche Programmierschnittstelle die Funktionen differierender Datenbanken in gleicher Weise genutzt werden können. Das Lernen von verschiedenen Zugriffsmethoden für unterschiedliche Datenbanken der Hersteller entfällt. Wie jedoch diese spezielle Datenbank nun wirklich aussieht, wird uns wegen der Abstraktion verheimlicht. Jede Datenbank hat ihr eigenes Protokoll (und eventuell auch Netzwerkprotokoll), aber die Implementierung ist nur dem Datenbanktreiber bekannt.
Das Modell von JDBC setzt auf dem X/OPEN-SQL-Call-Level-Interface (CLI) auf und bietet somit die gleiche Schnittstelle wie Microsofts ODBC (Open1 Database Connectivity). Dem Programmierer gibt JDBC Funktionen, um Verbindungen zu Datenbanken aufzubauen, Datensätze zu lesen oder neue Datensätze zu verfassen. Zusätzlich können Tabellen aktualisiert und Prozeduren auf der Server-Seite ausgeführt werden.
Wir wollen kurz die Schritte skizzieren, die für einen Zugriff auf eine relationale Datenbank mit JDBC erforderlich sind:
1. |
Installieren der JDBC-Datenbanktreiber |
2. Eine Verbindung zur Datenbank über den entsprechenden JDBC-Treiber für das verwendete DBMS aufbauen
3. Eine SQL-Anweisung erzeugen
4. Ausführen der SQL-Anweisung
5. Das Ergebnis der Anweisung holen
6. Schließen der Datenbankverbindung
Wir beschränken uns im Folgenden auf die ODBC-Verbindung zum kommerziellen Datenbanksystem Microsoft Access und zur Open-Source-Datenbank MySQL.
1 Microsoft und Open? Nicht schlecht.
|