17.9 Was der Browser mit auf den Weg gibt - HttpServletRequest
Sendet der HTTP-Client eine Anfrage an den Server, so sendet er zugleich ein paar Informationen über sich mit. Sie nennen sich Header und bezeichnen Schlüssel-Wertepaare, die mit Doppelpunkt getrennt sind. Ein Web-Brower kann zum Beispiel formulieren:
GET /seminare/index.html HTTP/1.0
Accept-Language: de
Er sendet hier den Header Accept-Language mit dem Wert de. So kann der Server unter Auswertung dieser Parameter optimal reagieren, also zum Beispiel bei der Präferenz der Sprache eine lokalisierte Webseite liefern. Um an die Header zu gelangen, müssen wir das HttpServletRequest-Objekt lesen und die Header erfragen.
17.9.1 Verarbeiten der Header
Zum Lesen der Header bieten sich zwei Lösungen an: Wenn wir einen speziellen Header erfragen wollen, dann holen wir mit getHeader() auf dem HttpServletRequest den passenden Wert zum Schlüssel. Sind wir an allen Schlüsseln interessiert, dann besorgt uns getHeaderNames() eine Enumeration. Die können wir dann durchlaufen und die Werte wiederum mit getHeader() auslesen. Falls ein Schlüssel nicht existiert, liefert die Methode null. Ähnlich wie bei getParameter() können hier auch mehrere Einträge existieren, die mit getHeaders() abgerufen werden können.
Listing 17.7 showHeaderNames.jsp
<%
java.util.Enumeration headerNames = request.getHeaderNames();
while ( headerNames.hasMoreElements() )
{
String headerNameKey = (String) headerNames.nextElement();
String headerNameValue = request.getHeader( headerNameKey );
%>
<%= headerNameKey %>: <%= headerNameValue %>
<p>
<%
}
%>
Das Servlet erzeugt für die Anfrage aus meinem Internet Explorer 9 folgende Ausgabe:
accept: image/gif, image/x-xbitmap, image/jpeg, image/pjpeg, application/vnd.ms-excel,
application/vnd.ms-powerpoint, application/msword, */*
accept-language: de
accept-encoding: gzip, deflate
user-agent: Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 9.0; Windows NT 5.0)
host: localhost:8080
connection: Keep-Alive
cookie: JSESSIONID=EB9D8DFAB0D0AA1B38D292507983B6B1
Der Anfragetyp (GET, POST und so weiter) wird hier ebenso wenig angezeigt, wie der Remote-Host. Dieser findet sich nicht im Header und muss mit anderen Funktionen erfragt werden.
17.9.2 Hilfsfunktion im Umgang mit Headern
Wieder gibt es für oft benutzte Header Abkürzungen:
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getMethod() liefert eine Zeichenkette wie GET oder POST. |
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Die Methode getRequestURI() liefert die URI der Anfrageseite. |
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getRequestProtocol() liefert das Protokoll von der Statuszeile, also heutzutage entweder HTTP/1.0 oder HTTP/1.1. |
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getCookies() liefert den Inhalt des Cookie-Headers (dazu später mehr). |
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getAuthType() und getRemoteUser() zerteilen die Information im Authorization-Feld in Komponenten. |
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getDateHeader() und getIntHeader() sind wieder Hilfsmethoden. |
17.9.3 Übersicht der Browser-Header
Hier eine Übersicht über die üblichen Header, von denen wir manche schon aus dem Beispiel und auch vom Server kennen:
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Accept
Der MIME-Typ, der vom Browser bevorzugt wird. |
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Accept-Charset
Der vom Browser bevorzugte Zeichensatz. |
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Accept-Encoding
Die Kodierung, die der Browser verarbeiten kann, wie etwa gzip oder compress. Unser Servlet-Programm sollte vor dem Komprimieren testen, ob der Browser überhaupt komprimierte Dateien verarbeiten kann. |
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Accept-Language
Die Sprache, die der Browser bevorzugt anzeigt. Mehr als ein Eintrag, wenn der Browser mehr als eine Sprache spricht. |
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Authorization
Information über Autorisierung, die normalerweise eine Antwort auf die WWW-Authenticate-Anfrage des Servers ist. |
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Connection
Informiert, ob persistente Verbindungen genutzt werden. Persistente Übertragungen übermitteln in einer TCP/IP-Verbindung mehrere Dateien, etwa eine HTML-Datei und mehrere Grafiken. Wenn der Wert von Connection »Keep-Alive« heißt, dann lassen sich mit einer Netzwerkverbindung mehrere Seitenteile übermitteln. Wenn die Request-Zeile die http-Version 1.1 anzeigt, dann sind Keep-Alive-Verbindungen Standard. Unsere Aufgabe bei diesen Verbindungen ist es, den Header ContentLength in der Antwort zu setzen. Server-abhängig wird hier teilweise schon automatisch in einen Puffer geschrieben und die Größe gesetzt. Dies muss aber nicht so sein, und daher bietet es sich an, in einen ByteArrayOutputStream die Informationen zu schreiben und dann später die Länge und den Inhalt abzufragen. |
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Content-Length
Die Länge des Bytestroms, die bei POST-Daten nötig ist. Hier zählt der Browser die Bytes und informiert den Server, wie viele Daten noch kommen. |
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Cookie
Cookie-Information, die der Browser automatisch mitschickt. |
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From
Ein optionaler Header, der oft von Web-Robotern gesetzt wird. Bei Browsern nicht üblich. |
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Host
Rechnername und Host wie in der Original-URL angegeben. |
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If-Modified-Since
Liefert ein neues Server-Dokument, wenn die im Header angegebene Zeit auf ein neueres Dokument verweist. Ist das Browser-Dokument aktueller, gibt der Server den Antwortcode 304 mit der Nachricht »Not Modified« zurück. |
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Pragma
Gibt Informationen über das automatische Neuladen der Seiten. Der Wert no-cache zeigt an, dass der Server immer eine neue Seite liefern soll, auch wenn der Proxy eine Kopie hält. |
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Referer
Die URL mit dem Verweis, der auf die aktuelle Seite gezeigt hat. |
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User-Agent
Der Browsertyp. Praktisch, wenn unser Servlet JavaScript-Code einbettet, der abhängig vom Browser ist. |
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UA-Pixels, UA-Color, UA-OS, UA-CPU
Von Microsoft eingeführte proprietäre Header für den Internet Explorer, die Bildschirmgröße, Farbtiefe, Betriebssystem und CPU-Typ anzeigen. |
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