14.12 Programm-Icon setzen
Unter Windows ist jedem Fenster ein kleines Bildchen zugeordnet, das links am Fenster neben den Menüs untergebracht ist. Dies ist ein Programm-Icon; es lässt sich in Java durch die setIconImage()-Funktion setzen. Der Methode wird ein Image-Objekt übergeben, welches die Grafik der Größe 16 x 16 Pixel beinhaltet. Doch hier gilt, was für andere Bilder auch gilt: Durch einen Aufruf von getImage() wird eine Grafik zwar vorbereitet, aber noch nicht physikalisch geladen. Bei der drawImage()-Methode wird der Ladevorgang durchgeführt, setIconImage() könnte sich nun ähnlich verhalten - macht es aber nicht. Versuchen wir es etwa mit nachstehendem Code, der direkt in der Erweiterung von Frame liegt, so führt
image = Toolkit.getDefaultToolkit().getImage( "image.gif" );
setIconImage( image );
show();
mitunter zum Absturz. Erstaunlicherweise kann die Vertauschung der zwei Zeilen setIconImage() und show() korrekt verlaufen, ohne einen Laufzeitfehler zu produzieren. Wir müssen wieder mit der Funktion prepareImage() darauf achten, dass tatsächlich von der Datei oder vom Netz geladen wird. Erst dann dürfen wir setIconImage() aufrufen. Praktisch ist in diesem Fall jedoch die ImageIcon-Klasse, da sie automatisch das Bild lädt.
class java.awt.Frame
extends Window
implements MenuContainer
|
|
void setIconImage( Image image )
Ordnet dem Fenster eine kleine Grafik zu. Nicht alle grafischen Oberflächen erlauben diese Zuordung, bisher ist dies nur bei Microsoft Windows geläufig. |
Die nachfolgende Applikation erstellt ein einfaches Fenster ohne großen Rahmen mit einem Programm-Icon:
Listing 14.15 IconImage.java
import java.awt.*;
public class IconImage
{
public static void main( String args[] )
{
Frame f = new Frame();
Toolkit tk = f.getToolkit();
Image image = tk.getImage( "BookIcon.gif" );
while ( !tk.prepareImage( image, -1, -1, f ) ) {
try {
Thread.sleep( 100 );
} catch ( Exception e ) {}
}
f.setIconImage( image );
f.show();
}
}
14.12.1 VolatileImage
Die unter 1.4 neu eingeführte abstrakte Klasse VolatileImage mit ihren Unterklassen bietet eine effiziente Möglichkeit, Bilder direkt im Speicher der Grafikkarte abzulegen, sofern dies vom Betriebssystem unterstützt wird. Eine Konsequenz ist, dass die Informationen dann natürlich verloren gehen, wenn beispielsweise ein Fenster den Inhalt überdeckt. Doch das Einsatzfeld dieser direkten Manipulation liegt im Bereich von schnellen Bildschirmdarstellungen, wie sie zum Beispiel bei Spielen oder Video-Übertragungen nötig sind. Die VolatileImage-Objekte erkennen defekte Darstellungen und leiten sie an die Software weiter, die dann wiederum eine Bildschirmaktualisierung vornehmen kann.
Damit VolatileImage-Objekte erstellt werden können, gibt es die Methode createVolatileImage(w, h) in den Klassen Component und ComponentPeer. Da ein VolatileImage sich genauso wie ein Image-Objekt verhält, ändert sich am Zeichnen mit drawImage() nichts.
Mehr über die Einsatzgebiete und eine Beispielimplementierung findet sich unter der Web-Adresse ftp://ftp.java.sun.com/docs/j2se/1.4/VolatileImage.pdf.
|