10.3 Eine kurze Einführung in den Umgang mit Thin-Clients
Die Verwendung von Thin-Clients hat in der UNIX-Welt eine lange Tradition. Zwar hat sich der direkte Umgang damit weiterentwickelt, das Konzept aber ist dasselbe geblieben.
- Die Clients sind nur für die Grundfunktionen wie für das Monitormanagement, die Tastatur, die Maus und den Sound zuständig.
- Der Server macht die »Schwerarbeit«: alle Anwendungen laufen auf dem Server.
Da die Clients also nur sehr wenige Aufgaben bearbeiten müssen, sind die Hardwareanforderungen gering und die Clients somit billig. Sie sind außerdem relativ robust, da sie keine beweglichen Teile wie Festplatten besitzen. Bei einem Ausfall kommt es zu keinerlei Datenverlust, da nichts auf dem Client selbst gespeichert wird. Also muss nur der Client ausgetauscht werden, um weiterarbeiten zu können. Damit muss man sich auch keine Gedanken um die Sicherheit von Daten bei der Entsorgung (oder bei einem Diebstahl) machen.
Der Terminalserver enthält alle Daten: auf ihm laufen alle Anwendungen. Die gesamte Wartung (Software-Updates, Administration) findet auf dem Server statt. Der Server muss leistungsfähiger als ein normaler PC sein, er geht aber deutlich effizienter mit Ressourcen wie Prozessorleistung, Festplattenspeicher und Arbeitsspeicher um. Im Endeffekt bedeutet dies, dass Thin-Client/Terminalserver-Umgebungen in Bezug auf Hardware und Verwaltung besser als andere Lösungen dastehen.
Ein möglicher Nachteil des Thin-Client/Server-Modells besteht darin, dass alle Thin-Clients ausfallen, wenn der Server ausfällt. In großen Umgebungen, in denen es auf hohe Verfügbarkeit ankommt, schützt man sich davor mit Ausfallkonzepten. Normalerweise wird dies kein großes Problem darstellen, da Edubuntu sehr stabil ist; Sie sollten dies trotzdem im Hinterkopf behalten. Aber auch ohne Ausfallkonzept kann man mit bewährten Vorgehensweisen die Umgebung schnell wieder online bringen.