Ubuntu Linux genießt bezüglich der Erkennung aktueller PC-HardwareHardware!Unterstützung einen ausgezeichneten Ruf: Die Mehrzahl der aktuellen Komponenten läuft ohne große Klimmzüge aus dem Stand. Sollte es dennoch einmal klemmen, hilft Ihnen das folgende Kapitel weiter.
11 Hardwarekonfiguration
11.1 Linux und Hardware
Linux hat einen weiten Weg seit jenen Zeiten zurückgelegt, als es noch ein echtes Abenteuer war, allein nur ein einfaches graphisches X-WindowSystem aufzusetzen, ohne dabei den Monitor abrauchen zu lassen.
Durch den offenen Standard sind die Programmierer des Linux-Kernels allerdings auf den Goodwill der Hardwarehersteller angewiesen: Diese müssen ihre Schnittstellen hardware- und softwaretechnisch offenlegen. Gerade das gestaltet sich in unserer durch Konkurrenz bestimmten Welt natürlich schwierig: Wer möchte durch ein allzu offenherziges Produktplacement seinem Mitbewerber schon eine Know-how-Steilvorlage zuspielen?
Dennoch funktioniert das Open-Source-System recht gut: Die Zeitspanne, innerhalb derer Treiber für neue Hardwarekomponenten zur Verfügung gestellt werden, bewegt sich derzeit im Bereich von wenigen Monaten. Wer hoch motiviert ist, kann natürlich auch zur Hardwareunterstützung beitragen und Treiber selbst schreiben.
Ubuntu-Anwender haben es besonders leicht: In dieses moderne System fließen alle aktuellen Linux-Treiberentwicklungen ein, die der Markt hergibt, da Ubuntu im Wesentlichen auf dem Unstable-Zweig von Debian aufsetzt. Sie können davon ausgehen, dass die Hardware eines PCs, dessen Baudatum ein halbes Jahr hinter dem aktuell verwendeten Ubuntu-Release zurückliegt, in der Regel vollständig unterstützt wird. Wer darüber hinaus plant, topaktuelle Hardware einzusetzen, sollte die umseitigen Tipps beherzigen.
- Recherche
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- Führen Sie eine grundlegende Recherche zur entsprechenden Hardwarekomponente im Internet durch. Dort lassen sich zunächst diverse Linux-Hardwaredatenbanken anzapfen. Erste Anlaufstelle für Ubuntu-Nutzer ist das Ubuntu-Wiki oder auch das Ubuntu-Forum unter http://www.ubuntuusers.de. Dort findet man beispielsweise eine exzellent gepflegte HardwaredatenbankDatenbank. Darüber hinaus sind das Linux-Hardware-WikiWiki unter http://www.linuxwiki.org/LinuxHardware und die Linux Compatibility HowtoCompatibility Howto auf http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO zu empfehlen.
- Meinungsbildung
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- Dazu zählt in erster Linie nicht die eigene Meinung zur avisierten Komponente (die hat man sich an dieser Stelle schon gebildet), sondern die anderer Anwender. Zunächst sollte man über die Newsgroupsuchmaschine groups.google.de recherchieren, ob es bereits erste Erfahrungen oder gar Probleme mit der entsprechenden Komponente gibt. Sollte es dann immer noch Fragen geben, können Sie selbst aktiv werden und in der entsprechenden NewsgroupNewsgroup (in Deutschland zumeist de.comp.os.unix.linux.hardware ) höflich nachhaken.
- Test und Kauf
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- Mit der Ubuntu-Live-CD-/DVD haben Sie ein Werkzeug zur Hand, das es Ihnen gestattet, ohne die komplette Installation eines Betriebssystems die Funktionsfähigkeit der Hardware speziell unter Linux zu testen. Planen Sie den Kauf eines Komplettsystems, dann gehen Sie ruhig zum Händler Ihrer Wahl und testen Sie die Hardware durch Booten der Live-CD bzw. -DVD. Beim gängigen Computerversand via Internet ist die Situation noch einfacher: Gemäß dem Fernabsatzgesetz haben Sie hier die Möglichkeit, Hardware innerhalb von 14 Tagen mehr oder weniger kommentarlos zum Versender zurückzuschicken – bei voller Erstattung des Kaufpreises.
Nun muss und kann sich sicher nicht jeder zum aktuellen Zeitpunkt ein komplettes Neusystem zulegen. In diesem Fall gibt es auch eine gute Nachricht: Ubuntu funktioniert natürlich genauso gut auf alter bis mittelalter Hardware. Besonders bei betagten Geräten gibt es immer eine Möglichkeit, eine schlanke Oberfläche wie z. B. icewm oder twm auszuwählen (vgl. Abschnitt 9.3) und dadurch die Ressourcenanforderungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Abschließend noch einige Anmerkungen zum Aufbau des Kapitels: Primär wird im Folgenden auf die Hardwarekonfiguration mit graphischen Tools eingegangen. Bei manchen Komponenten kann dies allerdings nicht immer durchgehalten werden: Dann sind ein Ausflug auf die Kommandozeile und das Editieren von Konfigurationsdateien unumgänglich. In manchen Fällen wird auch die alternative Konfiguration per Shell dem graphischen Werkzeug gegenübergestellt, damit Sie auf alle Situationen vorbereitet sind: So bequem die Desktopwerkzeuge sind, im Falle eines defekten Graphiksystems nützen sie Ihnen wenig.
Weiterhin wird die Konfiguration mit graphischen Tools zunächst ausführlich mit Hilfe des entsprechenden GNOME-Werkzeugs erläutert, am Ende eines Abschnitts wird kurz das entsprechende KDE-Tool vorgestellt. So ist auch den KDE- bzw. Kubuntu-Anwendern gedient.