2.3 Quellen für Ubuntu
Prinzipiell erhalten Sie die Ubuntu-Installationsmedien über die folgenden Wege:
2.3.1 Begleit-DVDs
Die einfachste Variante: Auf den Begleit-DVDs zu diesem Buch finden Sie unter anderem die offiziellen Ubuntu-Versionen Ubuntu 6.06 LTS und 6.10.
Wie Sie Ubuntu installieren, erfahren Sie detailliert im Abschnitt 5. Auf den DVDs befinden sich aber nicht nur die Installationsversionen, sondern z. B. auch ein virtuelles Ubuntu. Wie Sie den gesamten Inhalt ausnutzen können, erfahren Sie detailliert in Kapitel 4.
2.3.2 Download
Sie können sich die jeweils aktuellen Ubuntu-Releases aus dem Internet von der Seite http://cdimage.ubuntulinux.org auf Ihren Rechner herunterladen.
Es empfiehlt sich, dort einen Spiegelserver (engl.: mirror) auszuwählen, der sich möglichst in Ihrer geographischen Nähe befindetvon einem Mirror. Dies kann die Downloadgeschwindigkeit deutlich erhöhen.
Sie erhalten eine Übersicht aller Spiegelserver unter http://www.ubuntu.com/products/GetUbuntu/download.
Freundliche Zeit«-ge«-nossen bedienen sich des BitTorrent-Downloadwerkzeugs, um Bandbreite zu sparen. Dieses Tool ist in jeder Ubuntu-Variante, insbesondere auch auf der Live-DVD enthalten; mittlerweile gibt es hiervon auch eine Windows-Version. Sie brauchen normalerweise nur die Torrentdatei anklicken und es öffnet sich die Anwendung, mit welcher Sie die Installations-CD herunterladen können. Hierbei werden von vielen verschiedenen Usern, die einen solche CD zur Verfügung anbieten, nur einzelne kleine Dateien heruntergeladen und erst auf Ihrer Festplatte zu einer großen Datei zusammengesetzt. Dies geschieht parallel und gleichzeitig von vielen Usern, um den Datenverkehr auf vielen Schultern zu verteilen.
Wenn Sie die obige Adresse in Ihren Browser eintippen, erscheint das Ubuntu-Downloadverzeichnis, das Sie in Abbildung 2.7 sehen.
Abbildung 2.7 Hier können Sie sich alles Gewünschte von Ubuntu herunterladen.
Wenn Sie die aktuelle und veröffentlichte Version von Ubuntu nehmen wollen, dann steuern Sie das Verzeichnis »releases« an. Hier finden Sie alle bisher erschienen Ubuntu-Versionen sowie eventuelle Vorabversionen des Nachfolgers.
Vorabversionen erkennen Sie an Bezeichnungen wie »Colony«, »Beta« oder »RC« (Release Candidate). Der »Dapper Drake« absolvierte Testflüge und so heißen diese Versionen folgerichtig »Flight« mit einer fortlaufenden Nummer, während die Vorabversionen von Edgy »Knot« und von Feisty »Herd« hießen. Kurz nach der Veröffentlichung einer neuen Ubuntu-Version beginnen die Arbeiten am Nachfolger. Sie können die jeweiligen Schnappschüsse der Entwicklung gerne benutzen, aber diese werden ausdrücklich nicht für den produktiven Einsatz empfohlen, da in diesen Versionen natürlich höchstwahrscheinlich noch Fehler stecken.
Auch Kubuntu und Xubuntu bekommen Sie über das obige Downloadverzeichnis, ebenso wie die DVD-Images aller Versionen.
Nach dem Download können Sie das ISO-Abbild mit einem gängigen Brennprogramm unter Linux oder Windows auf eine CD bzw. DVD befördern. Unter Windows erledigen Sie diese Arbeit mit einem Standardbrennprogramm wie z. B. Nero. (Befehl in Version 6: Rekorder · Image brennen). Im Falle von Linux-Systemen stehen Ihnen diverse Brenntools wie z. B. k3b für Kubuntu oder xfburn für Xubuntu zur Verfügung, mehr dazu erfahren Sie in Kapitel 13.
Unter Ubuntu haben Sie die einfache Möglichkeit, mit dem Dateimanager Nautilus ein Image zu brennen. Dazu brauchen Sie nur einen rechten Mausklick auf das zu brennende Image zu tätigen und im darauf erscheinenden Auswahldialog die Option Auf CD/DVD schreiben auszuwählen.
2.3.3 ShipIt
Schließlich gibt es bei Ubuntu eine einzigartige Möglichkeit, an Installationsmedien zu kommen: Sie können diese auf der Ubuntu-Homepage unter shipit.ubuntulinux.org kostenlos bestellen. Es fallen nicht einmal Versandkosten an. Voraussetzung dafür ist, dass man sich auf der genannten Seite einen Account einrichtet. Die Lieferzeit kann sich zwar schon mal über ein bis zwei Monate erstrecken, aber bislang hat noch jeder Besteller seinen Satz Installationsmedien erhalten; das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Warum kann man nur noch LTS-Versionen kostenlos bestellen?
Von den ersten drei Ubuntu-Versionen wurden bisher insgesamt über 20 Millionen CDs kostenlos in über 200 Länder verschickt. Mit diesem überwältigenden Erfolg und den damit verbundenen Kosten hatte man gar nicht gerechnet. Daher hat man sich inzwischen aus den folgenden Gründen für eine neue Vertriebspolitik entschieden:
- Die »normalen«, halbjährlich erscheinenden Versionen sind eindeutig experimenteller als die LTS-Ausgaben, die für den Produktiveinsatz und für Firmen empfohlen werden. Die Position der LTS-Versionen soll dadurch gestärkt werden.
- Es wurden teilweise sehr große Mengen an CDs bestellt, die dann ungenutzt im Müll verschwunden sind. Dies ist allein aus Gründen des Umweltschutzes unverantwortlich.
- Die Kosten für den Versand einer derart großen Menge von CDs sind erheblich.
Als Folge dessen werden nur noch LTS-Versionen kostenlos verschickt. Zwischen-Releases können weiterhin bestellt werden, diese sind aber kostenpflichtig. Weitere Details erfahren Sie unter der Adresse http://www.ubuntu.com/products/GetUbuntu.
Mehr über die so genannten LTS-Versionen erfahren Sie im Abschnitt 3.2.1.
Unter shipit.kubuntu.org und shipit.edubuntu.org können Sie auch kostenlos Kubuntu- bzw. Edubuntu-Versionen der LTS-Version bestellen. Sie können auf diesen Seiten die gleichen Accountdaten benutzen, da das ShipIt-System von einem einzigen Unternehmen mit Firmensitz in England organisiert und koordiniert wird. Die Bestellungen auf allen drei ShipIt-Plattformen werden addiert und gemeinsam versandt, sofern die Bestellungen in einem gemeinsamen Zeitfenster liegen.